Ursprünglich lief die Anlage bis zum Sommer 2000 analog. Mit Hilfe von Reed-Kontakten und Magneten in den Fahrzeugen, habe ich eine automatische Schattenbahnhofssteuerung realisiert. Meine Wunschvorstellung war allerdings ein automatischer Betrieb der gesamten Anlage und vor allem automatische Anfahr- und Bremsvorgänge an Signalen und in Bahnhöfen. Daher habe ich mich zu einer kompletten Digitalisierung der Anlage entschlossen. Bei einem Vergleich der Systeme ging als Sieger Zimo hervor. Diese Wahl habe ich noch nicht bereut.
Zimo Epoche 2010
Noch fahre ich also mit der Technik aus dem vorigen Jahrtausend. Zwar gibt es das neue Fahrpult MX32 und die Basiseinheit MX 10 zu kaufen, jedoch macht es bei meiner Anlage nur Sinn, wenn die neuen Abschnittsmodule kommen.
Zimo Digitalsystem (altes System)
Das Zimo Digitalsystem kommt aus Wien. Es bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die für mich beim Kauf ausschlaggebend waren. Es erkennt die Dekoder-Adressen der Lokomotiven auf der Anlage automatisch, denn es findet eine Kommunikation zwischen Dekoder und Zentraleinheit über die Gleisabschnittsmodule (MX9) statt. Spezielle Zugnummer-Aufsteckplatinen im MX9 liefern die Daten über den Can-Bus an den PC. Dort werden die Zugnummern oder die Dekoderadresse angezeigt. Jeder Gleisabschnitt konnte zunächst mit drei Geschwindigkeitsstufen programmiert werden. Aktuell stehen 5 Geschwindigkeitsstufen zur Auswahl. Damit lassen sich sehr realistische Zugfahrten programmieren. Eine Modellbahnzeit mit entsprechender Anzeige steht zur Verfügung. Die Geschwindigkeit, in der die Uhr läuft, kann in mehreren Stufen eingestellt werden. Bei mir läuft die Uhr in dreifacher Geschwindigkeit. Fahrplanlücken sind für meine Gäste und mich damit erträglich kurz geworden.
Die Anlage wird über 9 Gleisabschnittsmodule (MX9) und 5 Magnetartikelmodule (MX8) gesteuert, die mit der Zentraleinheit (MX1) durch Can-Bus-Kabel (schwarze Flachkabel) verbunden sind.
Auf dem Bild sind die Magnetartikelmodule rechts und links angeordnet. Dazwischen befinden sich die Gleisabschnittsmodule. Unten rechts ist ein Einspeisemodul für die zusätzliche Stromversorgung der Module. Als die Anlage kleiner war, reichte die Stromversorgung über die Zentraleinheit (MX1) aus.
Zimo-Module
Ein Tipp zum Einbau der Module. Zunächst habe ich die Module nahe bei den angeschlossenen Gleisabschnitten oder Magnetartikeln eingebaut. Sie waren damit nicht einsehbar und schwer zugänglich. Da die Module über Leuchtdioden ihre Betriebszustände anzeigen, kann ich nur empfehlen, die Module so anzubringen, dass sie beim Fahrbetrieb und bei der Arbeit am Gleisbildstellwerk gut einsehbar sind.
Eine Zentraleinheit (MX1) und ein Handregler (MX2) vervollständigen die Digitalanlage. Dabei ist der Handregler über das Can-Bus-Kabel mit der Zentraleinheit verbunden. Da meine Anlage relativ klein ist, komme ich mit einem etwa zwei Meter langen Anschlusskabel sogar bis unter die Anlage. Besonders bei Störungen ist diese Möglichkeit besonders wichtig. Alternativ wäre auch ein Handregler mit Funkverbindung bei Zimo zu bekommen.
Hier das MX2 vor der Anlage. Auf der Anzeige leuchtet im Fahrbetrieb die Digitaladresse 50 auf. Damit wird bei mir eine Dampflok der Baureihe 50 aufgerufen und gesteuert. Dem Fahrpult ist in dem Betriebszustand durch die Leuchtanzeigen zu entnehmen, dass die Lokomotive steht (untere Ausleuchtung links neben dem Schieberegler) und vorwärts anfahren wird (Dreieck mit Buchstabe V).
MX2
Damit der Handregler nicht direkt auf der Anlage liegen muss, habe ich eine kleine Ablagefläche gebaut. Dort liegt MX2 gut sichtbar, aber dennoch nicht den Blick des Betrachters störend, sicher auf und ist jederzeit griffbereit.
MX2 auf Ablage
Der Rechner mit dem Programm STP, welches auf das Zimo-System zugeschnitten ist, steuert die gesamte Anlage. Selbstverständlich kann ich manuell eingreifen. Seit letzter Programmverbesserung ist ein Fahren nach Fahrplan möglich. Damit ist mein Wunsch nach einem komplett automatischen Betrieb nach Vorbildzeiten erfüllt.
Unten ist das Gleisbild für den Sommerfahrplan 1958 zu sehen. In den Anzeigefeldern sind die Dekoderadresse und die Zugart abzulesen. 38 PZ bedeutet z. B., dass im Gleis 37 eine Lok mit der Dekoderadresse 38 steht und es sich um einen Personenzug handelt. Soweit möglich, habe ich die Dekoderadresse nach Baureihennummer vergeben. Hier handelt es sich demnach um eine BR 38, die gute alte P 8.
Mit der Zahlenreihe 0 bis 23 und den roten Schaltern links neben den Zahlen, kann die Startzeit der Modellbahnuhr eingestellt werden. Möchte ich den Bahnbetrieb in St. Goar um 21.30 Uhr erleben, so reicht ein Klick auf den roten Taster vor der 22 und ein Klick auf die Modellbahnuhr (oben links die 00:00:00) zum Start des Fahrplans aus.
Gleisplan "Rheinmodellbahn" auf dem Bildschirm
Hier ein kurzer Auszug aus der STP-Programmierung zur Steuerung der Anlage.
Die linke Rheinstrecke zwischen Kammerecktunnel und Ausfahrt St. Goar
