St. Goar - Aktuelle Mobilitätsangebote und Ausflugstipps
Auf den Seiten „St. Goar – das Vorbild“ und St. Goar – das Modell“ werde ich ausführlich die Stadt und die Modellbahnumsetzung beschreiben. Hier geht es zunächst um die Erreichbarkeit des Mittelrheinstädtchens für Besucher und das Mobilitätsangebot vor Ort. Die Kernstadt ist sehr gut mit der Eisenbahn zu erreichen. Auf dem folgenden Bild ist der Bahnhof rechts neben der markanten Stiftskirche zu erkennen.
Kernstadt St. Goar mit Bahnanlagen (04.09.2010)
Kernstadt in nördlicher Richtung mit Hafen (Bild Oktober 2012)
In den Ortsteile Fellen im Norden der Kernstadt und den Ortsteil "An der Loreley" im Süden gab und gibt es keine Haltepunkte der Eisenbahn. Das Potential an Reisenden würde keinen Halt rechtfertigen.
IC zwischen der Kernstadt von St. Goar und dem Ortteil Fellen (11.09.2009)
Wo liegt St. Goar und wie komme ich dort hin?
Die Karte zeigt die geographische Lage der Stadt am Mittelrhein zwischen Koblenz und Bingen.
Der Rhein zwischen St. Goar und St. Goarshausen (Foto Oktober 2012)
So kommen Sie mit der Bahn nach St. Goar
Auf vielen Seiten der Hotels, Gasthäuser und Pensionen des Rheinstädtchens finden sich Karten und Routenplaner, die den Autofahrern die Anreise erleichtern soll. In der Regel wird Hilfe bei der Anreise mit der Eisenbahn nicht angeboten. Bei Rheinmodellbahn finden Sie diese Möglichkeit.
Mit einem Klick auf "Fahrplanauskunft" oder dem Bahnhofsbild kommen Sie zur elektronischen Fahrplanauskunft. Das Ziel "St. Goar Bahnhof" ist schon eingetragen. Sie brauchen nur noch Ihren Wohnort und die nächste Haltestelle oder Ihre Adresse eingeben (Hinweis: Klicken Sie das Auswahlfeld hinter Haltestelle an, um die Adresseneingabe zu aktivieren) und schon bekommen Sie die gewünschte Verbindung.
Der Bahnhof von St. Goar liegt mitten in der Kernstadt. Viele Hotels und Pensionen sind in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen.
Bahnhofsgebäude St. Goar
Schnelle Anreisebeispiele mit der Bahn
(ICE, IC/EC, Regional-Express, Regional-Bahn)
Berlin: 5:50
Bielefeld: 3:48
Dortmund: 2:42
Dresden: 6:44
Erfurt: 4:13
Frankfurt/M: 1:30
Freiburg: 3:33
Hamburg. 5.14
Hannover. 4:48
Kassel. 2:59
Kiel: 6:42
Köln: 1:26
Leipzig: 5:18
Magdeburg: 5:33
München: 4:43
Nürnberg: 4:10
Regensburg: 5:00
Rostock: 8:13
Saarbrücken. 2:40
Stuttgart: 2:26
Die Beispiele zeigen, dass sich St. Goar mit der Bahn schnell erreichen lässt. Teilweise ist sogar ein Tagesausflug durchaus drin.
Bei der richtigen Zugwahl war es bis ins Jahr 2006 sogar möglich, eine Fahrt im Aussichtswagen der SBB durch das romantische Mittelrheintal zu genießen.
Aussichtswagen der SBB-CFF-FFS
Auf der linken Rheinstrecke ist modernes Fahrzeugmaterial im Einsatz. Hier ein Zug der Mittelrheinbahn (MRB) bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof von St. Goar. Die MRB bedient St. Goar mit dem "trans regio" stündlich. Einige zusätzliche Fahrten werden an Werktagen von der Deutschen Bahn angeboten. Am Sonntag bedient nur die Mittelrheinbahn St. Goar.
Die Mittelrheinbahn ist übrigens eine der vielen so genannten "Privatenbahnen". Die Mittelrheinbahn gehört zur Deutschen Regionalbahn GmbH mit Sitz in Kaiserslautern. Es ist wiederum eine Tochtergesellschaft der EuRailCo GmbH und der Rheinbahn AG.
"trans regio" im Bahnhof St. Goar
Der letzte Zug von St. Goar nach Koblenz bzw. nach Mainz fährt jeweils um 23.21 Uhr. Damit ist auch ein „Absacker“ in einem Weinlokal bis in den späten Abend hinein möglich. Die Wege in der Kernstadt bis zum Bahnhof sind kurz.
Blick auf Bahnhof und Stadt
Mit dem Schiff anreisen
Natürlich ist die klassische Art das Städtchen zu erreichen die über das Wasser. Über Jahrhunderte war die Rheinschifffahrt der einfachste Weg nach St. Goar, den Straßen waren unwegsam und gefährlich.
In St. Goar halten heute die Schiffe der Köln-Düsseldorfer
Deutsche Rheinschiffahrt AG - kurz KD genannt - an den Anlegern entlang der Uferpromenade. Aber auch andere Unternehmen gehen hier vor Anker bzw. machen hier fest.
Schifffahrten zur Loreley und weiter nach Rüdesheim
Die Rössler-Linie - Fahrgastschiffahrt K.P. Rössler bietet Fahrten von St. Goar bis Rüdesheim an. Dabei durchfahren Sie einen der schönsten Abschnitte des Mittelrheins mit vielen Bürgen und romantischen Städten am Ufer.
Infos zu den Angeboten der Rössler-Linien finden Sie hier:
Seit 1868 verbindet eine dampfgetriebene Fähre die Schwesterstädte St. Goar und St. Goarshausen am Mittelrhein. Die Loreley I konnte nur Fußgänger über den Fluss setzen. Seit April 2003 ist die Loreley VI im Einsatz. Sie kann neben Fußgängern und Radlern auch bis zu 30 Pkw aufnehmen.
Fähre Loreley VI zwischen St. Goar und St. Goarshausen
Die Fährzeiten vorraussichtlich bis 31.03.2016
werktags 5.30 Uhr bis 24.00 Uhr
sonn- und feiertags 6.30 Uhr bis 24.00 Uhr
Die Loreley VI fährt nach einem Fahrplan. Die genauen Zeiten und weitere Informationen finden sie hier:www.faehre-loreley.de/index.htm
Ausflüge in und um St. Goar
Die nächsten Bahnstationen
Die beiden nächsten Bahnhöfe an der linken Rheinstrecke sind Boppard-Hirzenach (5,9 Bahnkilometer Richtung Koblenz) und Oberwesel (6,8 Bahnkilometer Richtung Bingen oder nach alter Eisenbahn-Tradition Bingerbrück).
In Hirzenach ist das Propsteigebäude aus dem 18. Jahrhundert besonders sehenswert.
Propstei in Hirzenach
Der Bahnhof von Oberwesel
Beide Bahnhöfe können über schöne Höhen-Wanderwege von St. Goar aus erreicht werden. Sowohl zu Fuß als auch per Rad kommt ein Ausflug an der Bundesstraße 9 ebenfalls in Frage. Hier gibt es immer etwas zu sehen. Sei es an den beiden Rheinhängen, auf dem Strom oder auf den beiden Eisenbahnstrecken. Der Straßenverkehr hält sich übrigens in Grenzen, den Fernreisende mit dem Auto nutzen die Bundesautobahn 61 durch den Hunsrück.
Kombinierter Fuß-Radweg am Nordportal des Kammerecktunnels
Der Rhein kann übrigens nahezu in der gesamten Länge von Andermatt in der Schweiz bis Rotterdam in den Niederlanden per Rad entdeckt werden. Erst relativ spät haben die Touristiker am Rhein das Potential der Radler entdeckt. Der Bekanntheitsgrad der klassischen Flussradwege an Weser, Donau und Elbe wird noch lange nicht erreicht.
Busangebote
Das Angebot von Buslinie ist in St. Goar bescheiden und in der Hauptsache auf den Schülerverkehr ausgerichtet. Die Linie 623 fährt von St. Goar Rathaus in den Hunsrück Richtung Pfalzfeld und Emmelshausen. Die Buslinie 651 verbindet Boppard über St. Goar und Oberwesel mit Bacharach. Die Linie 683 Verbindet Emmelshausen über St. Goar mit Oberwesel und die Linie 684 St. Goar mit Urbar.
Bushaltestelle im Ortsteil "An der Loreley"
Für einen Ausflug zu Fuß oder mit dem Rad kommt im Grunde nur die Linie 683 in Frage. Sie verkehrt von St. Goar nach Emmelshausen nicht nur Montag bis Freitag sondern sogar mit je zwei Fahrten am Samstag und Sonntag. Zwei Fahrten pro Tag und Richtung stellen eine Verbindung zum Schinderhannes-Radweg Emmelshausen – Simmern her. Fahrräder können dabei auf einem speziellen Busanhänger mitgenommen werden. Solche Angebote werden im Hunsrück unter dem Begriff RegioRadler vermarktet.
Emmelshausen ist auch mit der Bahn über Boppard zu erreichen. Die Steilstrecke mit ihren Tunneln und Viadukten ist alleine schon eine Reise wert.
Heute Vergangenheit: BR 218 in Emmelshausen
Hier ist die Strecke im Mühlental bei Boppard zu sehen. Früher konnte der Abschnitt nur mit Zahnradlokomotiven befahren werden.
Steilstrecken-Abschnitt
Schinderhannes-Radweg
Der Schinderhannes-Radweg verläuft – leider, für einen Eisenbahnfreund wie mich – auf einer alten Bahntrasse. Daher gibt es dort keine großen Steigungen zu bewältigen. Die Strecke ist 38 Kilometer lang. Von Simmern aus kann wiederum mit einem Regioradler-Bus der Bahnhof in Bingen erreicht werden. So lässt sich eine Rundfahrt in der Kombination Bus – Rad – Bus – Bahn realisieren.
Das linke Ufer am Mittelrhein ist durch den Rheinhöhenweg erschlossen. Er führt über ca. 240 km von Bonn bis nach Alsheim südlich von Mainz. Im Bereich von St. Goar verläuft der Rheinhöhenweg auf den Kämmen des Hunsrück. Der Verlauf etwas abseits vom Rhein ist typisch für diesen Weg.
Wer häufiger in das Rheintal Ausblicke genießen möchte, kann den Rhein-Burgen-Weg von Remagen-Rolandseck bis Bingen wählen.
In St. Goar sind Rundwanderwege ausgeschildert, die für jeden Geschmack etwas bieten. Hier eine kleine Auswahl, die längst nicht vollständig ist.
Panoramaweg
Der Panoramaweg ist mit 10 km das kürzeste Angebot. Er führt vom Rathaus in der Kernstadt zunächst zur Ruine Burg Rheinfels. Dann wechselt der Weg die Richtung. Es geht nach Süden auf den Wackenberg zu. Diese Höhe befindet sich direkt oberhalb der Stadt. Auf dem Weg dorthin wird das Lohbachtal gequert. Am Steilufer des Rheins verläuft der Panoramaweg auf die Loreley zu. Dabei ergeben sich immer wieder herrliche Blicke auf den rechtrheinisch gelegenen Felsen. Durch das Tal des Galgenbaches führt der Weg in den Stadtteil „An der Loreley“. Auch wenn der Rückweg zurück zur Kernstadt von St. Goar an der Bundesstraße 9 verläuft, ist auch dieser Abschnitt ein Erlebnis. Die Bedeutung des Rheins als Verkehrsweg wird durch die zum Greifen nahen Schiffe, den Straßen zu beiden Seiten des Stromes und durch die linke und rechte Rheinstrecke der Eisenbahn deutlich. Am Bankeck zwischen „An der Loreley“ und der Kernstadt befindet sich das Wahrschauer- und Lotsenmuseum. Lange wurde von dieser Stelle aus der Schiffsverkehr der gefährlichen Loreley-Passage geregelt. Heute leisten moderne elektronische Anzeiger diese Aufgabe.
Höhenweg
Mit 12 Kilometern stellt der Höhenweg schon eine größere Herausforderung für die Füße dar. Dieser Weg führt vom Rathaus über den Ulmenhof mit seinen zwei Wehrtürmen bis zum Aussichtsturm „Spitzer Stein“. Über den Ort Urbar geht es dann dem Rheinufer zu bis zum Aussichtspunkt „Maria Ruh“. Über St. Goar Biebernheim gelangt der Wanderer in das Lohbachtal, wo der „Kurze Pfad“ schnell über eine Treppen in die Kernstadt hinab führt. Kurz vor der Eisenbahnstrecke werden Reste der Stadtbefestigung passiert. Wenn es längere Zeit am Rhein geregnet hat, zeigt sich der Lohbach-Wasserfall in seiner ganzen „Wildheit“, wobei der Betrachter in sicherer Entfernung von einer Treppe die stürzenden Wasser beobachten kann. Das Bachwasser wurde früher von einer Lohgerberei – daher Lohbach - direkt neben dem Bahnhof gebraucht. Beim gerben werden Tierhäute zu Leder verarbeitet. Die Gerbstoffe befinden sich z. B. in Baumrinde oder Blätter, die als Lohe bezeichnet werden. Beim Lohgerben werden die Häute zusammen mit der gemahlenen Rinde unter Zugabe von Wasser in Behältern eingeweicht.
Burgweg
Mit 17 Kilometern ist der Burgweg mit den nötigen Pausen schon eine Tagesaufgabe. Zunächst geht es vom Rathaus Richtung Koblenz an der Bundesstraße entlang bis zur Bahnunterführung unterhalb der Burg Rheinfels. Nach einem kleinen Stück an der Straße durch das Gründelbachtal folgt der Burgweg dem Verlauf des Hansenweges bis auf die Höhe der Festungsanlage. Zunächst weiter ansteigend führt dann der Burgweg entlang des Gründelbachtals bis zum Rheinhöhenweg. Nach einem längeren Abschnitt auf dem Fernwanderweg geht es dann zurück nach St. Goar, wobei zwischen Burg Rheinfels und dem Ulmenhof der Burgenweg gleichzeitig Naturlehrpfad wird. Der Ulmenhof ist schon weithin durch den Kanzlei- und Hexenturm - zwei bewohnte Wehrtürme - sichtbar. Vom Ulmenhof gelangt der Wanderer in die Kernstadt und weiter bis zur Stiftskirche. Nach der letzten Wegstrecke bis zum Rathaus sind die wichtigsten Straßen St. Goars - Ober- und Heerstraße - entdeckt worden.
Mühlenweg
Der Mühlenweg ist mit 12 Kilometern in drei Stunden zu schaffen. Von der Kernstadt aus ist zunächst das Gründelbachtal zu erreichen.
Einfahrt in das Gründelbachtal von der B 9
Hinter der Bahnunterführung beginnt der markierte Weg. Wenn Sie sich für den Rundweg im Uhrzeigersinn entscheiden, so verläuft der Weg dem Bach folgend bis weit in Tal hinein. 6 ehemalige Mühlen werden dabei passiert. Dann geht es aus dem Tal hinaus Richtung Werlau und weiter nach Fellen. Im Heimbachtal wird die „Alte Mühle“ erreicht. Weiter geht es hinab bis zur linken Rheinstrecke. Über eine neue Brücke geht es dann am Rheinufer zurück zur Kernstadt.
Erzweg
Von der Kernstadt ist dieser Rundweg nicht so schnell erreichbar. Wieder ist zunächst die Bahnunterführung zum Gründelbachtal zu erwandern. Danach geht es allerdings auf der Landstraße zunächst auf Werlau zu. Am Parkplatz des Freibades ist dann der Einstieg in den 13 Kilometer langen Erzweg möglich. Er führt an ehemaligen Schächten und Abraumhalden im weiten Bogen um Werlau herum auf den Aussichtpunkt „Prinzenstein“ zu. Unterhalb des Prinzensteins liegt die gleichnamige Grube, deren Stollen bis weit unter den Rhein reichten. Über Fellen und das Heimbachtal geht es auf die Höhe „Auf dem Hartenberg“. Entlang der Rheingrabens sind herrliche Ausblicke in das Flusstal gegeben. Zuletzt geht es auf die Weinberge am Nordhang des Gründelbachtals zu, wo der Weg am Rheingoldbad wieder auf die Landstraße trifft.
Alle Wege – hier sind längst nicht alle Wandermöglichkeiten vorgestellt - werden liebevoll von den Wanderfreunden Rheinfels St. Goar gepflegt. Auf deren Internetseiten sind weitere Informationen, Karten und Wegebeschreibungen zu finden.