Güter- und Rangierbahnhöfe in Deutschland

Hier könnten Güterzüge zu Bundesbahn-Zeiten ihr Ziel gehabt haben

 

In den 50er Jahren war die Bundesbahn für den Güterverkehr noch unerlässlich. Jeder kleinste Bahnhof verfügte über eine Güterhalle und Ladegleise. Stückgut konnte an rund 4.000 Bahnhöfen aufgegeben werden. In den 90er Jahren des 20sten Jahrhunderts verabschiedete sich die Bahn AG von dieser Versorgung im ländlichen Raum und dann auch aus den Ballungsräumen. Heute findet keine Stückgutversorgung auf der Schiene mehr statt.

In der Zeit, die bei Rheinmodellbahn behandelt wird, sah das noch anders aus. Erst recht in der Deutschen Demokratischen Republik bis zur Wende. Selbst der Bahnhof von St. Goar bot lange noch die Möglichkeit, Wagenladungsverkehr abzuwickeln. Am 15. Dezember 1982 wurde der Güterbahnhof von St. Goar für den Wagenladungsverkehr geschlossen.

Noch kurz etwas zur Definition von Güterbahnhof, Rangierbahnhof und Verschiebebahnhof. Die Übergänge zwischen den Bahnhofsarten sind fließend. Auf jeden Fall sind Güterbahnhöfe (abgekürzt Gbf) die Bahnanlagen, wo Güter auf Waggons auf oder abgeladen werden können. Dort findet in der Regel kein Personenverkehr statt.

Der Rangierbahnhof (abgekürzt Rbf) ist eine Bahnanlage, auf der Güterwagen zu Güterzügen zusammengestellt werden. Die Zugbildung kann zu gemischten Güterzügen aus verschiedenen Waggontypen führen. Es können aber auch Ganzzüge mit nur einem Waggontyp gebildet werden. Der Rangierbahnhof wurde lange auch als Verschiebebahnhof bezeichnet. 

Heute gibt es nur nach wenige überregionale Zugbildungsbahnhöfe für den Einzelwagenverkehr. Diese Rangierbahnhöfe gliedern sich in der Regel in Einfahrgruppe, Richtungsgruppe und Ausfahrgruppe. Die Richtungsgruppe hat die größte Anzahl von Gleisen. Zwischen Einfahr- und Richtungsgruppe liegt in der Regel ein Ablaufberg, wo die eingefahrenen Güterzüge zerlegt werden und die Waggons in die Richtungsgleise durch Schwerkraft abrollen.

Den überregionalen Zugbildungsbahnhöfen sind regionale Knotenbahnhöfe angegliedert. So ist der lange Zeit größte Rangierbahnhof Europas in Hamm (Westf.) heute als regionaler Knotenbahnhof dem Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle angegliedert. Am Rhein haben die ehemals wichtigen Güterbahnhöfe Koblenz-Lützel und Bingerbrück ihre Bedeutung verloren und wurden teilweise zurück gebaut. Dieses Schicksal teilt der Rangierbahnhof in Löhne (Westf.) mit ihnen. Der früher größte Rangierbahnhof in Ostwestfalen ist heute ein Biotop. Weitere Beispiele für solche Entwicklungen sind in der gesamten Bundesrepublik zu finden. 

Heute gibt es daher nur noch wenige große Güterbahnhöfe in Deutschland und noch weniger überregionale Rangierbahnhöfe. Die wichtigsten sind hier aufgeführt (alphabetische Reihenfolge):

Rangierbahnhöfe mit überregionaler Bedeutung

(Stand 2018)

Maschen Rbf
Seelze Rbf
Seddin Gbf
Halle (Saale) Gbf
Hagen-Vorhalle Rbf
Köln-Gremberg Rbf
Mannheim Rbf
Nürnberg Rbf
München Nord Rbf
 

Wichtige Rangierbahnhöfe

(Stand 2013)

Der Bremer Rangierbahnhof soll teilweise wieder eröffnet werden und der Zugbildung für die Seehäfen an der Wesermündung dienen.

Bestehende und ehemalige Rangier- und Güterbahnhöfe mit größeres Bedeutung

 
Hier sind bestehende und frühere Rangier- und Güterbahnhöfe mit größerer Bedeutung aufgeführt, die zum Teil heute nicht mehr existieren bzw. an Bedeutung stark eingebüßt haben. Die Liste ist sicher nicht ganz vollständig. 

Letzte Änderung auf dieser Seite am 13.03.2018.

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