Eilzüge - die Schnellzüge des kleinen Mannes
1957
Die gute alte P8 mit Wannentender zieht einen Eilzug Koblenz entgegen. Noch ist auf der Bundestraße 9 nichts los. Der Zug ist komplett aus Vorkriegsmaterial gebildet. Die Elektrifizierungsarbeiten auf der linken Rheinstrecke sind schon weit voran gekommen.
BR 38 mit Eilzug
Der Lokführer der BR 01.10 kann weiter Dampf machen, denn das Vorsignal zweigt an, dass hinter dem Kammereck die Strecke frei ist. Diese Lok war im Regelbetrieb am linken Rhein wohl eher nicht anzutreffen. Als Modellbahner muss man aber nicht päpstlicher sein als der Papst.
Die Eilzugwagen - alle von Roco - wurden in den 30er Jahren gebaut. Der Zug hat 10 Wagen und ist damit einer der längsten Personenzüge auf meiner Anlage.
Eilzug mit BR 01.10
Die imposante Lokomotive ist mit einem fünfachsigen Tender gekuppelt.
Auf der B 9 dominiert der VW Käfer.
Eilzug mit BR 01.10 vor Kammerecktunnel
Der nächste Eilzug wird aus modernem Rollmaterial gebildet. 2. Klasse 4-Achs-Umbauwagen und Mitteleinstiegswagen hängen hinter der Dampflok.
Eilzug mit BR 01.10
Eilzug mit BR 23
Bei mir zieht die BR 50 einen Eilzug aus Mitteleinstiegswagen. Diese Roco-Variante hat keinen geschlossenen Umlauf. Die BR 50 war so variantenreich wie wohl kaum eine andere Baureihe.
Eilzug mit BR 50
Hier fährt 1957 ein Vt 25 gerade auf den Kammerecktunnel zu. Es ist ein altes Liliput-Modell, das ich nachträglich mit einer Kurzkupplung ausgestattet habe.
Vt 25 als Eilzug
1958
BR 23 mit Altbauwagen
Noch ist der Fahrdraht der linken Rheinstrecke nicht unter Strom. So beherrschen die Dampflokomotiven noch das Bild. Dazu passend ist Vorkriegs-Rollmaterial am Zughaken.
BR 23 mit Eilzug
Das Rollmaterial besteht zum Teil aus Personenwagen der Verwendungsgruppe 30. Direkt hinter der Lokomotive läuft ein AB4yse. Am Zugschluss ist ein Postpackwagen zu erkennen. Es ist ein PwPost4üe mit der Nummer 100 004 Ffm, der bei der BD Frankfurt/M den Heimatbahnhof Frankfurt(M) Hbf hat
Gepäck- und Postbeförderung am Zugende
Für die Zeit typisch: Auf der Bundesstraße ist kein Auto zu sehen.
Die Bahn ist noch im Vorteil gegenüber der Straße
1965
Eilzug mit E 40
Bei der Zugbildung mit Silberlingen wurde bei Eilzügen auf den Einsatz des Steuerwagen verzichtet. Häufig wurden Altbau-Gepäckwagen und 1. Klasse-Waggons eingestellt.
E 40 mit Altbau-Gepäckwagen und Silberlingen
Eilzug zwischen Bett- und Kammerecktunnel
1966
E 40 und Silberlinge
Nach einem großen Zeitsprung hat sich das Bild der Eilzüge stark gewandelt. Die ab 1960 gebauten Serienwaggons der Bauart "Silberling" haben Einzug am Mittelrhein gehalten. Da die End-Geschwindigkeit reichte, kamen häufig Lokomotiven der Baureihe E 40 zum Einsatz. Auch keine Seltenheit: Der Steuerwagen ist direkt hinter der Lokomotive angehängt und wird nur als 2. Klasse-Waggon mit Gepäckabteil genutzt.
E 40 mit Eilzug aus Silberlingen
Ein solcher Eilzug galt lange als äußerst modern
E 41 im Schiebeeinsatz
Eher selten war der Steuerwagen-Einsatz auf der linken Rheinstrecke. Ich habe in der Epoche III noch kein Beleg-Foto gefunden. Hier habe ich mir die Freiheit genommen, eine E 41 schieben zu lassen.
Silberling-Steuerwagen im Eilzugdienst
Der Eilzug erreicht mit 6 Nahverkehrswaggon eine beachtlich Länge. Zwischen Koblenz und Bingerbrück wird das Platzangebot wohl kaum benötigt worden sein. Bei solchen Zugläufen waren sicher im Bereich der großen Städte und im Ruhrgebiet der Materialeinsatz erforderlich.
Hier einige Eilzugläufe auf dem Sommerfahrplan 1966 am linken Rhein:
Langer Eilzug in Richtung Frankfurt
Die Damen im offenen Borgward Isabella deuten auf schönes Sommerwetter am Rhein hin. In den Silberlingen konnten die Fahrgäste die Übersetzfenster für frische Luftzufuhr öffnen. Für Empfindliche war dann möglicherweise die Fahrt im Eilzug eine Qual. In den 60er Jahren war es noch möglich, die Mitreisenden zum Schließen der Fenster aufzufordern. Dem Wunsch wurde entsprochen.
Heute fahren klimatisierte Fahrzeuge im Nahverkehr über die Strecke.
Eilzug zwischen Bett- und Kammerecktunnel
Letzte Änderung am 03.01.2014.