TEE-Züge Epoche III

Die Bahnen werden europäisch: TEE-Züge verbinden die Metropolen

 

1957: Die ersten TEE-Züge am Mittelrhein

Mit dem Sommerfahrplan 1957 begann der Einsatz von TransEuropaExpress-Zügen (TEE), auf den sich verschiedene europäische Eisenbahnverwaltungen geeinigt hatten. In der Bundesrepublik wurde für den hochwertigen Eisenbahnverkehr ein neuer Triebzug entwickelt. Der elegante VT 11.5 sollte neue Maßstäbe setzen.

TEE mit VT 11.5

 

Die Initiative für ein europäisches Netz schneller Züge kam übrigens von der Niederländischen Staatsbahn (NS). Sieben Bahnen taten sich zusammen und gründeten eine Commission zur Festlegung der Standards für solche Züge. Neben der NS arbeiteten die DB, SNCF, SNCB, CFL, FS und SBB an der Entwicklung des Schnellverkehrs mit. Die RENFE trat später in die Gruppe ein.

Bisher sind hier folgende Züge zu finden:

VT 08 im TEE-Verkehr

Der VT 11.5 im TEE-Verkehr

1958: Das TEE-System im zweiten Jahr 

TEE Saphir

1968: TEE 10/11 Rembrandt

 

 

VT 08 im TEE-Verkehr

Da der VT 11.5 nicht sofort in ausreichender Zahl zur Verfügung stand, wurden die Leistungen zunächst vom VT 08 übernommen. Der VT 08 bestritt Leistungen als TEE 31 „Rhein-Main“ (Frankfurt - Amsterdam) und TEE 37 „Rhein-Main“ (Amsterdam - Frankfurt) am linken Rhein.

Noch bis in die 60er Jahre kam der VT 08 zu TEE-Ehren. Im TEE-Einsatz bekamen die VT 08 ein kleines TEE-Schild an den Frontseiten oberhalb der Kupplung. Ein Bild von VT 08 als TEE bei der Ausfahrt aus Köln findet sich in: Mit Dampf durch Deutschland auf Seite 154.

Der relativ alte Triebzug von Lima fährt dank einem Zimo-Dekoder relativ gut über die Anlage.

VT 08 alte TEE 37 bei der Ausfahrt aus dem Bettunnel

 

Der TEE zieht am Rhein entlang Bingerbrück entgegen

 

In der Regel bestand der Zug aus vier Zugteilen.

 

Das kleine TEE-Schild beweist den hochwertigen Einsatz

 

Die Durchfahrtszeiten der TEE 31/37 Rhein-Main 1957 in St. Goar

Hält 07.05 Uhr N Neuwied - Bingen
Hält 07.10 Uhr E Frankfurt – Hagen
Durchfahrt 07.57 Uhr TEE 31 Rhein-Main Frankfurt – Amsterdam
Hält 08.04 Uhr E Köln - Frankfurt
Durchfahrt 08.32 Uhr F 8 plus 3 Vt Rheinblitz-Gruppe Dortmund – Basel
Hält 21.22 Uhr N Bingen - Koblenz
Durchfahrt 21.30 Uhr F 37 plus drei Züge Rheinblitz-Gruppe Nürnberg - Dortmund
Durchfahrt 21.47 Uhr TEE 37 Rhein-Main Amsterdam - Frankfurt
Hält 22.05 Uhr E Baden-Baden - Koblenz
Hält 22.18 Uhr N Triebwagen Koblenz - Bingen

Der VT 11.5 als TEE

Nach und nach wurden die VT 08 durch den VT 11.5 im TEE-Verkehr abgelöst. Erst Ende 1957 fuhr der VT 11.5 zum ersten Mal am Rhein entlang. Die beiden Triebköpfe hatten jeweils eine Leistung von 1100 PS, die eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h zuließen.

Der TEE Vt 11.5 zwischen Bett- und Kammerecktunnel

 

Neben dem TEE "Rhein-Main" gab es noch drei weitere TEE-Züge, die mit dem VT 11.5 ab 1957 gefahren wurden:

Der markante Triebkopf des VT 11.5.

Der TEE 37 Rhein-Main bei der Fahrt am längsten Tag durch St. Goar.

 

Nachschuss auf den VT 11.5.

Der TEE eilt Richtung Norden am Rhein entlang.

 

1958

 

Der System Trans-Europa-Express im zweiten Jahr

Der TEE Rhein-Main war seit Sommer 1957 auf der linken Rheinstrecke unterwegs. Im April 1958 wurde er aus einem VT 11 5014 und einem VT 08 506 gebildet. Auf einem Foto von Carl Bellingroth ist der Zug vor der Kulisse von Bacharach unterwegs. „Wenige Minuten“ später konnte ich den Zug zwischen Kammereck- und Bettunnel erwischen.

Noch scheint die Sonne am Rhein. Doch dunkle Wolken ziehen von Süden auf. Noch ist viel Betrieb auf der B 9. Zwei Cabrios - VW und Borgward - sind offen unterwegs.

TEE Rhein-Main

 

Der dreiteilige VT 08 hat den Kammerecktunnel gerade verlassen.

TEE Rhein-Main

 

Im Sommerfahrplan 1958 wurde der TEE 31 „Rhein-Main“ durch einen weiteren TEE auf der linken Rheinstrecke ergänzt. In der ersten Fahrplanperiode war der „Saphir“ noch in Dortmund gestartet. Jetzt fuhren TEE 19 „Saphir“ und TEE 31 „Rhein-Main“ ab Frankfurt vereinigt bis Köln. Die Wege trennten sich dort. Der „Rhein-Main“ fuhr weiter bis Amsterdam, der „Saphir“ weiter über Brüssel nach Oostende.

Den Bahnhof von St. Goar durcheilten die beiden TEE kurz nach 8.00 Uhr.

Durchfahrt 07:40 Uhr E 711 Frankfurt - Hagen
Hält 08:01 Uhr E 710 Köln – Frankfurt
Durchfahrt 08:11 Uhr TEE 31 Rhein-Main Frankfurt - Amsterdam/Oostende + TEE 19 Saphir
Durchfahrt 08:32 Uhr F 8, 28, 38 u. 138 Rheinblitz-Gruppe Dortmund - München
Hält 08:42 Uhr N 1205 Bingerbrück - Koblenz

Die beiden Triebwagen sind mit einer Scharfenberg-Kupplung ausgestattet.

TEE Rhein-Main

 

In Gegenrichtung waren die beiden Züge getrennt unterwegs. Durch St. Goar fuhren sie Richtung Frankfurt/M in einem Abstand von 43 Minuten. Mit Halt in Ludwigshafen Hbf und Mainz Hbf erreichten sie ihren Zielbahnhof 22.29 Uhr bzw. 23.12 Uhr.

Durchfahrt 20:58 Uhr D 720 Dortmund – Frankfurt
Hält 21:16 Uhr N 1276 Koblenz – Frankfurt
Durchfahrt 21:17 Uhr TEE 20 Saphir Oostende – Frankfurt
Durchfahrt 21:27 Uhr F 37, 137, 7 u. 27 Rheinblitz-Gruppe Richtung Dortmund
Durchfahrt 22:00 Uhr TEE 32 Rhein-Main Amsterdam – Frankfurt
Hält 22:02 Uhr E 647 Baden Baden – Koblenz
Hält 22:24 Uhr N 1242 Koblenz – Bingen

Im Hochsommer ist das Licht noch um 21 Uhr ausreichend für eine Aufnahme der Rückleistung TEE 20 „Saphir“ kurz hinter St. Goar.

Eine vierteilige Einheit des VT 08 im TEE-Dienst.

TEE Saphir

Der Saphir überholt einen DS 19 und ein Gespann auf der B 9.

TEE Saphir

 

Das Vorsignal zeigt an, dass an der Blockstelle Kammereck das Hauptsignal freie Fahrt anzeigt.

TEE Saphir

 

Die gemeinsame Führung des TEE Rhein-Main und Saphir endete schon in Sommerfahrplan 1959 wieder. Der Saphir fuhr ab dann mit Halt in Wiesbaden über die rechte Rheinstrecke nach Koblenz.

Der Schriftzug „Saphir“ prangte auf den Mittelwagen des VT 08.

 

Am 27. Mai 1979 kam mit Ende des Winterfahrplans das Aus für den TEE Saphir. Er wurde durch einen zweiklassigen InterCity ersetzt.

1968

 

TEE 11/12 Rembrandt

Zum Sommerfahrplan 1967 wurde der TEE Rembrandt auf der Strecke Amsterdam - München eingeführt. In Mannheim wurden Kurswagen nach Zürich aus dem Zugverband genommen. In Gegenrichtung kamen die Kurswagen an den Zug. In Emmerich blieben einige Wagen zurück bzw. kamen als Verstärkung hinzu. Bis zur Auslieferung der BR 103 wurde der Zug auf der linken Rheinstrecke mit der Baureihe E 10  bzw. Baureihe 110 gefahren. 

Hier die Durchfahrten für St. Goar im Einführungsjahr:  

Durchfahrt 12.39 Uhr D 205 München – Dortmund
Hält 12.46 Uhr N 1228 Koblenz – Bingerbrück
Durchfahrt 12.47 Uhr TEE 11 Rembrandt München – Amsterdam
Durchfahrt 12.57 Uhr D 368 Osnabrück – München
Durchfahrt 13.03 Uhr F 164 Loreley-Express Hoek v. Holland – Basel SBB

 

Durchfahrt 17.28 Uhr D 367 München – Osnabrück
Hält 17.33 Uhr E 706 Dortmund – Frankfurt
Durchfahrt 17.47 Uhr TEE 12 Rembrandt Amsterdam - München
Hält 17.56 Uhr E 592 Frankfurt - Koblenz
Hält 18.05 Uhr N 1236 So Koblenz – Frankfurt

Da mir das passende Rollmaterial für den Zug in der Epoche III fehlt, habe ich den Zug in die Zeit des Übergangs von der Epoche III zur Epoche IV gelegt. Nach den Angaben von Peter Goette in "TEE-Züge in Deutschland" hatte der Zug bis 1971 folgende Wagen:

WR (München - Amsterdam) 
Ap (München - Amsterdam)
Av (München - Emmerich)
Av (München - Emmerich)
Av (Zürich - Emmerich)
Ap (Zürich - Amsterdam)
 

Das Wagenmaterial lief teilweise in einem gemeinsamen Umlauf mit dem TEE "Blauer Enzian" und TEE "Rhein-Main". Trotz einiger Bilder des Zuglaufs, konnte ich bisher die genaue Wagenreihung nicht ermitteln. Der Zug könnte auf der linken Rheinstrecke auf dem Weg von Amsterdam nach München wie folgt ausgesehen haben.

Die TEE-Wagen hatten zu dieser Zeit noch alle eine schwarze Schürze. Erst ab 1978 wurde sie rot lackiert. Allerdings waren die Wagen der Rheingold-Bauart ab 1965 mit einem Steildach ausgestattet. Die neueren TEE-Wagen mit Steildach sahen wie folgt aus:

TEE-Abteilwagen Av4üm

 

Hier der Großraumwagen Ap4üm.

Der Großraumwagen Apmh 121 in der Beschriftung der Epoche IV.

Dazu der Abteilwagen Avmh 111

Mit der 110 330-8, die noch als E 10 330 am 28. Mai 1967 die Ehre hatte, den Rembrandt am ersten Betriebstag am Rhein entlang zu ziehen, strebt der TEE im Sommer 1968 dem nächsten Halt in Mainz entgegen.

Auf der linken Rheinstrecke verfügte der Rembrandt über 6 Reisezugwagen. In Emmerich und Mannheim wurde der Zug verkürzt. Hier die Durchfahrtzeiten für St. Goar im Sommerfahrplan 1968:

Durchfahrt 12.16 Uhr TEE 10 Rheingold Hoek v. Holland – Basel SBB
Durchfahrt 12.22 Uhr TEE 22 Rheinpfeil Dortmund – München
Durchfahrt 12.31 Uhr TEE 11 Rembrandt München - Amsterdam
Durchfahrt 12.37 Uhr D 464 Dortmund – Basel SBB
Durchfahrt 12.43 Uhr D 205 München – Dortmund
 
Hält 17.26 Uhr N 1328 w außer Sa. Koblenz – Bingerbrück
Hält 17.34 Uhr E 706 Dortmund – Frankfurt
Durchfahrt 17.51 Uhr TEE 12 Rembrandt Amsterdam - München
Hält 17.54 Uhr E 592 Frankfurt - Koblenz
Durchfahrt 18.06 Uhr TEE 21 Rheinpfeil München – Dortmund

Typisch am Fahrplanvergleich mit dem Sommerfahrplan 1967 ist die - wenn auch geringe - Zeitverschiebung.  

Auf der folgenden Aufnahme ist der Speisewagen vom Typ WR4üm-64 gut zu erkennen. Er gehört zum Stammzug ab München. In der Epoche IV wurde der Wagen als WRmh 132 bezeichnet.

Der Speisewagen WR4üm wurde ab 1964 gebaut. Dabei wurden die Erfahrungen mit dem Doppelstock-Speisewagen des Rheingolds berücksichtigt. Die DB ging wieder zur einstöckigen Bauweise zurück. Die Wagenlänge erhöhte sich gegenüber dem Doppelstock-Speisewagen von 26.400 mm auf 27.500 mm.

WR4üm-64

Bis 1974 war der TEE Rembrandt in ähnlicher Zusammensetzung am Mittelrhein unterwegs. Allerdings wurde er da schon von einer Baureihe 103 gezogen. Erst 1983 endete die Fahrt des TEE Rembrandt. Der Zuglauf wurde in den IC 122/123 umgewandelt.

Hier können sie den TEE Rembrandt in der Epoche IV weiter verfolgen.

Letzte Änderung am 14.07.2012.

Wird fortgesetzt.

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